eckertstraße 1 / neubau eines wohnhauses

West Fassade an der Eckerstraße

- Nominierung für den Mies van der Rohe Award

- Architekturpreis Berlin 2020 - Auszeichung

- DAM Preis 2020 - Finalist

- BDA Preis Berlin 2018 - Preisträger

„einfach gebaut“

Als Architeken geplant und
als Bauträger selbst gebaut,
um alles hinterfragen zu können,
neue, einfachere Bautechnologien zu erproben
und ein vernünftiges, einfaches Bauwerk
zu realisieren.

Ost Fassade mit Garten im Erdgeschoss (alle Fotos von Jasmin Schuller)
Süd Fassade mit Balkonen

Zwischen die Bäume gesetzt
Durch die Aufständerung des gesamten Gebäudes bleibt die wichtige, gute Durchlüftung der angrenzenden Innenhöfe erhalten. Der offene Vegetationsboden läuft unter dem Gebäude durch. Die Gebäudestützen wurden sorgsam zwischen die Wurzeln der mächtigen Bäume gesetzt, die Äste kommen den Balkonen zum greifen nah. Das lokale Stadtklima bleibt im Sommer deutlich kühler.

Ost Ansicht Atelierhaus
Grundriss EG
Grundriss Variante Wohnen

Flexible Raumstruktur
Das Haus in der Eckertstraße besteht aus zwei unabhängigen Gebäudeelementen, wobei das „Langhaus“ die Tiefe des Grundstücks ausnutzt.

Durch ein einfaches Gebäuderaster kann jederzeit ein anders zu teilendes Raumgefüge hergestellt werden, in andere Wohnungsgrößen oder auch zu großen Gewerberäume umgebaut werden.

Potentieller Rück- und Umbau ist bereits heute auf geringsten Maßnahmen- und Ressourcenaufwand minimiert.

Treppe mit Blick Richtung Süden
Treppe mit Blick zur Straße
Nord Fassade mit Laubengängen

Offenes Treppenhaus und Laubengänge
Ein außen liegendes Treppenhaus als offener Erker über der Straße, als 2. Balkon zum kommunktativem Miteinander, wenn man Lust hat. Wenn man keine hat, nimmt man den Aufzug!


Über die Laubengänge auf der Nordseite bekommt jeder Bewohner seine eigene Haustüre. Die seperaten Zugänge machen eine Veränderung der Grundrisse zudem jederzeit einfach möglich.

Querschnitt
Ansicht Süd-Ost mit textiler Netzfassade
Beton Fertigteil als Balkonelement und Eckschnürung der textilen Fassade

Textile Netzfassade
Die hier realisierte, textile Fassade mit gesteckter Wärmedämmkonstruktion zeigt einen einfachen Weg der sortenreinen und verbundstofffreien Alternative zu den WDV-Systemen auf. Mineralwollblöcke sind übereinander gestapelt und partiell mit Punktnagelhaltern und Holzlatten gegen Herabfallen zurückgehalten.

Auf diese vor der Dämmebene stehenden Holzbretter ist eine hochdiffusionsoffene Unterspannbahn als eigentlicher Regen-, UV- und Witterungsschutz montiert. Um diese zusätzlich gegen Schlagregen und vor Hitze zu schützen, ist mit 4 cm Abstand ein Schattiernetz davor gespannt, ausgeführt in Membrantechnologie, hochfest verspannt mit einfachter Seiltechnik.

Die gesamte Fassadenkonstruktion ist vollständig ohne Verbundbaustoffe mit einfachen Fügetechniken errichtet worden. Nach Ende Ihrer Nutzungsdauer ist die Fassade komplett sortenrein demontabel.

Netzfassade Detail
Netzfassade Eckdetail
Lange Sitzbänke als Brüstungselement
Fichten-Brettschichtholzplatten als Bodenbelag

Bauteile vereinfachen
Einfache Beton Fertigteilkonstruktionen: alle Oberflächen nutzfertig, ohne weitere verkleidende oder beschichtende Maßnahmen, integrierte Regeninnen, barrierefrei. Alle Funktionen vereint in einem Betonelement: Balkon, Laubengang, Treppen.

Lange Sitzbänke als Brüstungselement aus reinem Dämmbeton in der vollständig öffenbaren, raumhohen Fensterfassade bieten Platz zum Sitzen innen oder außen am Balkon.

Am Boden wurde auf Estrich und Klebeparkett verzichtet und mit einer lose liegenden, massiven, 6 cm starke Fichten-Brettschichtholzplatten, so wurde in einem einzigen Bauelement die Funktionen Estrich und Bodenbelag vereint. Die Oberfläche wurde lediglich geschliffen und geseift.

Ansicht West von der Straße